Am 3. Februar wanderte ein kleine Gruppe Colibris durch die traumhafte Winterlandschaft rund um den Stollenbach. Vollmond, glitzernder Pulverschnee, tiefwin- terliche Landschaft und eine kleine, aber feine Truppe (Stefan, Ria, Miri, Mario, Birgit und Helmut): das sind die „Zutaten“, aus denen eine traumhafte Nacht-Schneeschuhtour gemacht wird.
Am Startpunkt bei der Stollenbacher Hütte herrscht noch allgemeines Frösteln. Ein leichter Ostwind macht die – 6° C auch nicht wärmer. Nachdem alle Schneeschuhe angepasst, die Stöcke eingestellt und die Stirnlampen platziert sind geht es gleich bergauf. Trotz Schneeschuhen ist die Einsinktiefe beachtlich – es hat tags zuvor nochmals richtig einen hingelegt. „Schneehund“ Pöppel tollt nur anfangs durch den Tiefschnee, dann erkennt auch er, dass es sich in der Spur wesentlich bequemer gehen lässt. Sein Frauchen friert – ebenso wie alle anderen – nicht mehr, da es stetig bergan Richtung Toter Mann geht. Bis auf eine kurze Waldpassage können wir auf den Einsatz der Stirnlampen verzichten: der Mond ist über Breitnau aufgegangen und taucht die Winterlandschaft in ein bizarres Licht. Die Bäume heben sich wie Scherenschnitte vom Nachthimmel ab. Unten im Tal glitzern die Lichter der Dreisamtalgemeinden und auch Freiburg ist in helles Licht getaucht. Aufdem Toten Mann messen wir mit einer Lawinensonde die Schneetiefe an drei Stellen: 90, 100 und 80 cm sind die Ergebnisse. Wir einigen uns darauf, dass knapp ein Meter Schnee liegt. Das meiste an Steigung liegt hinter uns und wir trollen einen unberührten Tiefschneehanghinunter. In einiger Entfernung sieht man schon die Lichter der Erlenbacher Hütte, in der wir uns angemeldet haben. Da aber noch ein tiefes Tal dazwischenliegt, das wir im Bogen umgehen, dauert es doch, bis wir kurz vor 20 Uhr die Hütte erreichen. Dort erwartet uns wie immer superleckeres Essen und auch das ein oder andere Getränk. Wir sind jedes Mal aufs Neue erstaunt, wie Jens (der Jung-Hüttenwirt) ohne jegliche Hilfsmittel die Bestellungen entgegennimmt und alles dann vollständig und richtig serviert. Vielleicht können wir ihn ja nächstes Jahr mit einer größeren Gruppe Colibris etwas mehr aufdie Probe stellen.
Auch der schönste Hüttenaufenthalt endet und es heißt nochmals die Schneeschuhe anziehen. Da verflucht man dann fast das leckere Schnitzelchen, das jetzt aufden Hosenbund drückt. Der zunehmende Ostwind und die nochmals gesunkenen Temperaturen beschleunigen das Ganze aber, so dass es zügig zum Stollenbach zurückgeht. Fazit: nächstes Jahr wieder und gerne auch mit ein paar Colibris mehr.
Text: Helmut
Bilder: Mario